Karneval

Vielleicht hat der ein oder andere von Ihnen sich auch schon gefragt, warum Karneval einmal Ende Januar und ein anderes Mal erst Anfang März gefeiert wird. Ähnlich verhält es sich z.B. auch mit Pfingsten (Mai/Juni) und anderen sogenannten beweglichen Feiertagen. Nun, im Endeffekt hängt alles mit Ostern zusammen. Das ist das zentrale und höchste Fest des Christentums, von dessen Termin alle anderen beweglichen Feiertage berechnet werden.

Sehen wir uns deshalb das Datum von Ostersonntag etwas näher an.
Im Jahr 325 wurde auf dem ersten Konzil von Nicäa festgelegt, dass Ostersonntag auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fallen soll. Das kann frühestens der 22.03. und spätestens der 25.04. sein. Ein Unterschied von fast vier Wochen! So verschieben sich analog auch alle übrigen beweglichen „Feiertage“.

So auch Karneval bzw. der Aschermittwoch. Dieser leitet die 40 tägige Fastenzeit vor Ostern ein und soll an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste verbrachte, erinnern. Doch Moment mal: Von Aschermittwoch bis Ostersonntag sind es doch 46 Tage! Nun, das liegt daran, dass der Sonntag ein fastenfreier Tag ist und somit nicht mitgezählt wird. Zieht man also die Sonntage zwischen Aschermittwoch bis Ostersonntag von den 46 Tagen ab, erhält man die 40 Fastentage.

Und woher stammt der Begriff Karneval?
Hier werden meist zwei Herleitungen angeführt.
Zum einen soll sich der Begriff aus dem Lateinischen von carne levare = Fleisch wegnehmen bzw. carne vale = Fleisch, lebe wohl herleiten und sich auf die bevorstehende Fastenzeit beziehen.

Zum anderen wird Karneval oft auch von carrus navalis abgeleitet. Zu Römerzeiten wurde dieses „Schiff auf Rädern“ bei jährlichen Umzügen zum Wiederbeginn der im Winter meist eingestellten Schifffahrt durch die Straßen geführt. Hieraus soll sich auch die Tradition des Narrenschiffs entwickelt haben. Einige Sprachwissenschaftler sprechen sich jedoch gegen diese Theorie aus, da der Begriff carrus navalis im klassischen Latein nicht existiert.

Wie dem auch sei. Denken Sie nicht allzu lange über die Namensherkunft nach. Feiern Sie lieber!

In diesem Sinne: Alaaf zesamme!